Das Geheimnis des Erfolgs deutscher Unternehmerfamilien

Nachhaltiges wirtschaftliches Denken ist keine Frage, die sich ausschließlich auf den Bereich Umweltschutz komprimieren lässt. Vielmehr geht es darum, die Zukunft mit Augenmaß erfolgreich zu gestalten. Hier sind Unternehmen im Vorteil, deren Denken schon immer von der Planung für die nächste Generation beherrscht war: Familienunternehmen.

Die Vorteile kurzer Entscheidungswege

In Großkonzernen haben neue Ideen häufig nur eine kurze Halbwertzeit. Schuld an diesem Versanden der kreativen Energie sind nicht zuletzt lange Entscheidungswege über eine Vielzahl von Hierarchieebenen hinweg. Wenn nach monatelanger Arbeit der Daumen im Vorstand gesenkt wird, hat das nicht zuletzt auch negative Auswirkungen auf die Motivation der beteiligten Mitarbeiter. Gerade kleinere und mittlere Betriebe zeigen sich dagegen häufig deutlich aufgeschlossener für Innovationen. Ihr wirtschaftliches Überleben am Markt hängt davon ab, rechtzeitig neue Entwicklungen auf den Märkten zu erkennen und entsprechend schnell und effektiv darauf zu reagieren. In Familienunternehmen sind für grundlegende, wegweisende Entscheidungen meist Einzelpersonen oder ein kleiner Kreis von Entscheidern im Familienrat zuständig. Entsprechend schnell und einfach können Entscheidungen herbeigeführt werden, ohne dass im Vorlauf einer Vorstandssitzung umfangreiche arbeitsintensive Konzepte erarbeitet werden müssen, die letztendlich doch ins Leere führen.

Familienbetriebe sorgen für Stabilität

Zwei von drei Angestellten sind in Deutschland im Mittelstand beschäftigt. Damit sind mittelständische Betriebe weit vor der öffentlichen Hand der wichtigste Arbeitgeber. Zum Mittelstand zählen 99,7 Prozent aller Unternehmen in Deutschland. Von diesen befinden sich wiederum 95 Prozent in Familienbesitz. Familiengeführte Unternehmen, wie zum Beispiel Schwarz Cranz oder Tchibo, bilden somit das wirtschaftliche Rückgrat Deutschlands und sorgen für ein hohes Maß an ökonomischer Stabilität. Auch bei Verbrauchern genießen Familienbetriebe in der Regel einen besonders guten Ruf. Wenn sie Erfolg haben, ist dieser in der Regel beständiger als bei Kapitalgesellschaften, denen es oft nur um eine kurzfristige Profitmaximierung ihrer Anteilseigner geht. Wenn aus einem Familiennamen erst eine traditionelle lokale oder gar überregionale Marke geworden ist, lässt sich eine solche Position meist deutlich einfacher behaupten als bei „namenlosen“ Handelsmarken von Konzernen.

Auch als Arbeitgeber sehr gefragt

Die stabilen Verhältnisse innerhalb von Familienbetrieben machen diese auch als Arbeitgeber besonders attraktiv. Hinzu kommt, dass bei mittelständischen Betrieben die Arbeitsfelder meist deutlich weniger abgegrenzt sind und ein abwechslungsreicheres Arbeiten erlauben. Diese Faktoren machen im Wesentlichen den Erfolg von deutschen Familienunternehmen aus.


Artikelfoto: Thinkstock, iStock, monkeybusinessimages
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