Online-Glücksspiel-Lizenzierung: Der Stand der Dinge

Im richtigen Leben ist das Glücksspiel erlaubt und reguliert, aber online sieht es noch anders aus. Das könnte sich im kommenden Jahr ändern.

Wachstumsmarkt Online-Casinos

Der Online-Markt für Glücksspiele wächst seit Jahren ständig: Bereits heute werden pro Jahr Millionen von Euro umgesetzt. Allerdings: Wer online zockt, begibt sich nach wie vor in eine Grauzone. Denn: Ein Online-Casino oder ein Wettanbieter in der realen Welt muss eine Glücksspiellizenz vom Staat erhalten. Die Online-Casinos müssen diese Lizenz eigentlich von jedem Staat besitzen, in dem sie ihre Glücksspiele anbieten. In Deutschland ist das zurzeit noch schwierig: Hier besitzt der Staat das Glücksspiel-Monopol, das er in Form von staatlichen Spielbanken und dem Lotto-Spiel umsetzt.

Bisheriger Maßstab: Der Glücksspielstaatsvertrag von 2007

Bisher haben sich die Bundesländer am alten Glückspielstaatsvertrag von 2007 orientiert, der allerdings nicht mehr gültig ist. Er sah vor, dass höchstens 20 Lizenzen an Casinos und private Wettanbieter vergeben werden. Zum damaligen Zeitpunkt hatte lediglich Schleswig-Holstein dem Vertrag nicht zugestimmt.

Nun kommt jedoch Bewegung ins Spiel: Es ist eine Reform des Staatsvertrags beschlossen worden, die 2018 in Kraft treten soll und geänderte Regeln für Online-Casinos, Buchmacher und Co vorsieht. Dieser neue Glücksspieländerungsstaatsvertrag sieht unter anderem eine Vergabe von 15 weiteren Sportwettlizenzen vor. Zukünftig soll so eine Begrenzung der Lizenzen aber entfallen, da die EU-Kommission diese Limitierung beanstandet hatte.

Zwischenzeitlich ist das Angebot an Online-Glücksspielen in der Zwischenzeit immer vielfältiger geworden: So ist es mittlerweile möglich, an digitalen Geldspielautomaten kostenlos spielen zu können. Eine Online-Casino-Liste mit solchen Spielen gibt es im Netz bereits jetzt schon.

Die Situation in Europa

Auf europäischer Ebene gab es von Beginn an andere Regelungen. Auf Malta, Gibraltar und im Vereinigten Königreich konnten Interessenten zwischenzeitlich eine Lizenz erwerben, die sie dazu befähigte, ihr Glücksspielangebot auf den ganzen europäischen Raum auszuweiten. Allerdings geschah dies nur unter strengen Auflagen der EU. Alle Anbieter, die unter dieser Regelung zugelassen wurden, bleiben nach wie vor am Markt und von neueren nationalen Reglungen unbehelligt. Sollte ein Mitgliedsstaat der EU – wie etwa Deutschland – einem dieser Anbieter im Rahmen einer Gesetzesnovelle die Lizenz für sein Land entziehen, würde das gegen EU-Recht verstoßen. Rechtliche Schritte gegen den nationalen Entzug einer Lizenz hätten somit reelle Chancen auf einen Erfolg.

Die alte Lizenzvergabe gilt

Gegenwärtig spielt die EU-Lizenzierung in Deutschland keine allzu große Rolle. Die Lizenzen aus dem alten Glücksspielstaatsvertrag sind alle vergeben, die auserwählten Casinos und Buchmacher agieren somit völlig legal. Der neue Glücksspieländerungsstaatsvertrag soll am ersten Januar 2018 in Kraft treten.

Bild: pixabay.com, geralt, 1356084Similar Posts:

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