Die Wege zur Finanzierung eines neuen Unternehmens

Wer die Selbstständigkeit anstrebt, muss eine ganze Menge planen, durchdenken und vorbereiten. Viele Voraussetzungen gilt es zu erfüllen, damit in alle wichtigen Arbeitsabläufe des neuen Unternehmens schnell Sicherheit, Routine und hohe Qualität einkehren können, denn die Marktetablierung gelingt nur, wenn die meisten Dinge von Beginn an richtig gemacht werden. Ganz zentrale Fragen drehen sich dabei um die finanzielle Anfangsausstattung des Unternehmens: Welcher Finanzbedarf besteht? Und wie bringt man diese Mittel der Unternehmensfinanzierung auf?

Ermittlung des Finanzbedarfs

Um den Finanzbedarf zu ermitteln, sollte ein Existenzgründer auf Basis seiner Geschäftsidee eine klare Vorstellung für die notwendige Grundausstattung haben. Einerseits müssen Investitionen getätigt werden, um ein Anlagevermögen aufzubauen, mit dessen Hilfe man das Produkt herstellen bzw. die Dienstleistung anbieten kann. Dazu zählen zum Beispiel Gewerberäume, Maschinen, Geschäftsfahrzeuge oder Büromöbel. Außerdem müssen je nach Rechtsform bestimmte gesetzliche Gründungskosten berücksichtigt werden. Andererseits gehört zur Unternehmensfinanzierung auch die Prognose der wiederkehrenden monatlichen Ausgaben, da im allgemeinen nicht davon auszugehen ist, dass man sofort ausreichend Umsätze erzielt, um diese regelmäßigen Kosten zu decken. Gehälter, Mieten, Leasingraten oder Energiekosten fallen unter diese Kategorie.

Private Unternehmensfinanzierung

Ist auf diese Weise eine umfassende Finanzierungsplanung angefertigt, muss man sich zunächst im Klaren sein, welche Mittel man selbst mit seinen eventuellen Gründungspartnern aufbringen kann, also welches Eigenkapital zur Verfügung steht. Die übrigen Gelder müssen fremdfinanziert, also geliehen werden. Dazu stehen Banken mit Angeboten von kurz- oder langfristigen Unternehmenskrediten zur Verfügung, ofern man ihnen ausreichend Sicherheiten bieten kann und der Businessplan von den Experten als aussichtsreich eingestuft wird. Kann man diese Voraussetzungen nicht erfüllen, wird das Darlehen nicht gewährt oder man muss zumindest mit hohen Zinsen rechnen.

Staatliche Unterstützung der Existenzgründung

Weitere Unterstützung bei der Unternehmensfinanzierung gibt es durch Förderung von Bund. Ländern und dem Europäischen Sozialfonds (ESF), einer von vielen nachhaltigen Fonds. Beispielsweise können Zuschüsse für Beratungskosten von Jungunternehmern vor und in den ersten 5 Jahren nach der Gründung beantragt werden. Für diverse Gründungsinvestitionen gewährt die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Darlehen zu günstigen Konditionen wie tilgungsfreien Anlaufzeiten, geringen Zinsen oder der teilweisen Freistellung von Sicherheiten. Außerdem erhalten Empfänger von Arbeitslosengeld Gründungszuschüsse bzw. Einstiegsgelder, wenn die neue Selbstständigkeit das Ende ihrer Arbeitslosigkeit darstellt.

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