Die Europäische Zollunion – weitreichende Bedeutung für Handelsunternehmen

Die Europäische Zollunion - weitreichende Bedeutung für HandelsunternehmenBeim Zusammenwachsen Europas spielte die wirtschaftliche Integration eine herausragende Rolle: Das zeigt das Beispiel der Zollunion, welche innerhalb der Europäischen Gemeinschaft die Zölle abschaffte.

Von der Zollunion zum Binnenmarkt

Die Idee der Zollunion schrieben die Mitgliedsländer der Europäischen Gemeinschaft bereits 1957 fest, zwischen 1968 und 1970 wurde sie dann für sämtliche Produkte verwirklicht. Zum einen dürfen die Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft, seit 1993 als Europäische Union bezeichnet, seitdem untereinander keine Zölle mehr erheben, was den Warenaustausch befördern soll. Zum anderen organisieren sie eine gemeinschaftliche Zollabwicklung im Import und Export mit Nicht-Mitgliedsländern: Sie vereinbaren einheitliche Zölle gegenüber anderen Ländern und haben zugleich die technische Durchführung harmonisiert. Die Zollunion stellte aber nur den ersten Schritt dar, Ziel war immer ein europäischer Binnenmarkt. Dazu mussten in langwierigen Verfahren unzählige Vorschriften wie im Steuerrecht oder beim Verbraucherschutz vereinheitlicht werden, um tatsächlich einen innereuropäischen Handel ohne Einschränkungen zu ermöglichen. Mittlerweile existiert dieser europäische Binnenmarkt.

Zollbürokratie nur noch beim Handel außerhalb der Europäischen Union

Die stark exportlastige deutsche Wirtschaft zieht große Vorteile aus der Zollunion: Vor der Gründung sah sie sich häufig mit hohen Zollzahlungen konfrontiert, das verringerte die Umsätze. Dieses ökonomische Hindernis existiert nicht mehr, der europäische Binnenmarkt und die gemeinsame Währung verbesserten die Rahmenbedingungen zusätzlich. Dennoch müssen sich deutsche Unternehmen weiterhin mit Vorschriften des Zolls beschäftigen, sie führen Waren in Nicht-EU-Länder aus und importieren von dort Produkte. Dazu benötigen sie viel Fachwissen, da die EU-Zollunion für verschiedene Länder und Warengattungen unterschiedliche Zollgebühren festlegt. Zudem kommt es regelmäßig zu Exportverboten bestimmter Produkte in einzelne Länder, wenn sich die Verantwortlichen für Sanktionen entscheiden. Auch die genauen Regelungen der Zollanmeldungen setzen tief gehende Kenntnisse voraus. Deswegen lohnt sich für interessierte Arbeitnehmer, etwa im Logistikbereich, eine Weiterbildung zur Fachkraft für Zollabwicklung. Das vergrößert die Karrierechancen, viele Unternehmen suchen solche Spezialisten.

Zollunion: Errungenschaft für Europa und Deutschland

Mit der Zollunion haben die europäischen Mitgliedsstaaten einen Meilenstein geschaffen: Als erste größere Weltregion entschieden sich die Länder grundsätzlich gegen Zölle. Dieses Modell hält bis heute, dank weiterer Standardisierungen gibt es nun einen riesigen Binnenmarkt. Der kommt allen Mitgliedsländern zugute, Deutschland jedoch besonders: Insbesondere Industriebetriebe exportieren einen großen Anteil in andere Staaten der EU.

Bildcredit: knoppper – thinkstockphotos



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