Das künstlich erschaffene Ideal: Schönheiten in der Werbung

Ein makelloser Teint, faltenfreie Haut, funkelende Augen und ein verführerisches Dekolleté, damit wird der Verbraucher in der Werbung Tag für Tag konfrontiert. Ob auf Plakaten, im Fernsehen oder in Anzeigen, es wird der Anschein erweckt, dass Models und Stars in jeder Hinsicht dem Schönheitsideal entsprechen. Kein Pickelchen, keine Unreinheit, kein Fältchen ziert die Gesichter, und auch das Älterwerden scheint für sie kein Thema zu sein. Es grenzt fast schon an ein Wunder, was man da zu sehen bekommt.

 

Mogelpackung Werbung

Wurde früher versucht, mittels Licht und geschickter Kameraführung das Model perfekt in Szene zu setzen, wird heutzutage Hightech benutzt, um zu kaschieren und retuschieren, wo es nur geht. Programme wie Photoshop ermöglichen es, alles Erdenkliche an einem Bild zu ändern. Die Wangen werden leicht angehoben, um ein jüngeres Aussehen zu vermitteln, die Farbe der Iris wird verändert und die Pupillen erweitertet, so dass das Auge intensiver leuchtet, die Haut wird mittels einiger Klicks mit der Maus um Jahrzehnte verjüngt, die Gesichtsformen werden dezent angepasst, um die Symmetrie zu verbessern, die Brüste vergrößert und die Taille verkleinert. Was am Ende vom Model oder Star übrig bleib, ist ein künstlich geschaffenes Ideal, das optisch zwar makellos schön ist, aber mit der Wirklichkeit nicht mehr viel zu tun hat.

Die Werbung will verkaufen

Ziel der Werbung ist es, Produkte zu verkaufen. Es geht schon längst nicht mehr darum, dem Kunden ein Produkt zu präsentieren, das auf Grund seiner Qualität überzeugt und zum Wiederkauf animiert. Wichtiger ist, die Nachfrage mittels geschickter Werbung anzukurbeln und Trends zu kreieren. Dass dabei nicht nur in die Trickkiste gegriffen wird, sondern fast schon unverhohlen gelogen wird, schien bis jetzt niemanden zu stören. Aber dies ändert sich nun: Ab kommendem Sommer tritt eine Verordnung der EU-Kommission in Kraft, welche die Möglichkeiten der Werbetreibenden deutlich einschränkt. Werbung wird ehrlicher, und das zum Wohl des Verbrauchers. Endlich gibt es keine fünfzigjährigen Frauen mehr, die so aussehen, als seien sie gerade in die Pubertät gekommen, und auch beim Mann wird die ein oder andere Geheimratsecke in Zukunft wohl nicht mehr dem Computer zum Opfer fallen.

Mehr Transparenz

Wurden bis jetzt in den meisten Kosmetikprodukten nur die Inhaltstoffe angegeben, die auch aus Marketinggründen von Vorteil waren, wird sich dies ab kommendem Sommer ändern: Die Hersteller müssen auf Grund einer weiteren Verordnung der EU-Kommission fortan genaue Richtlinien einhalten, welche Inhaltsstoffe sie für ihre Kosmetikprodukte verwenden dürfen. Zudem muss für den Verbraucher eindeutig ersichtlich sein, was in dem Produkt enthalten ist, das er sich kauft. Ein weiterer Schlag für die Kosmetikindustrie, denn vielfach werden in den Produkten Zusatzstoffe verwendet, die für den Verbraucher eher abschreckend sind und nicht zum Kauf motivieren. Zum Glück gibt es auch Ausnahmen, die ein wenig das Vertrauen zurückschenken: Klassiker wie der Labello können bedenkenlos verwendet werden, da in ihm nur Inhaltsstoffe enthalten sind, die für den Konsumenten keine Zumutung darstellen.

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