Exportweltmeister Deutschland? Aktuelles

Viele Jahre genoss die Bundesrepublik Deutschland den Stand des Exportweltmeisters. Durch den strukturellen Wandel in der Volksrepublik China und der dort vorherrschenden Wirtschaftspolitik kam es, nicht ganz überraschend, zu einem Führungswechsel in der Liste der weltweit exportstärksten Ländern. Begünstig durch niedrige Löhne und weitere Faktoren konnte das kommunistisch gesinnte China die Führung im Exporthandel für sich beanspruchen. In Deutschland muss diesen seit nunmehr zwei Jahren andauernden Positionsverlust in einer gewissen Relation sehen, sodass Deutschland sich auch weiterhin gerne als Exportweltmeister sehen darf.

Der große Drache hüstelt?

Jüngst galt China als schwächelnder Exportweltmeister. Die einen vermuteten hier eine neue Wirtschaftskrise, die anderen von einer vorübergehenden Schwäche. Letztere sollten Recht behalten. Die schwachen Wachstumsraten von 2,7 Prozent im April mit lediglich 2,7 Prozent sollten schon im Folgemonat Mai wieder auf eine Rekordsumme klettern. Um mehr als 16 Prozent wuchsen die Ausfuhren an. Aufgrund fehlender Regierungs-Beschlüsse zu Förderprogrammen für die inländische Wirtschaft sank die Wachstumsrate dramatisch, was sich jedoch im schnell wieder änderte. Gesamtwirtschaftlich betrachtet ist und bleibt China weiterhin führende Exportnation und verschwendet keinen Gedanken daran, diese Position aufzugeben. Hier in Europa darf demnach wieder aufgeatmet werden, da China aus folgenden Gründen für die Wirtschaft in Europa von fundamentaler Bedeutung ist:

– Trotz Schulden in Höhe von derzeit rund 221 Milliarden US-Dollar bleibt die Europäische wichtigster Handelspartner.

– Die bilateralen Handelsbeziehung wuchsen im Mai 2012 um 1,3 Prozent.

– Europas größter Autokonzern VW verzeichnete im Jahr 2011 2,3 Millionen verkaufte Fahrzeuge. Bis zum Jahr 2018 will der Autobauer die Kapazitäten auf 4 Millionen Fahrzeuge massiv erhöhen.

Made in Germany

„Made in Germany“ ist also weiterhin ein gefragtes Produktmerkmal. Hier in Deutschland wird sich somit zu Recht gefragt, warum der Exportpokal nach China abgegeben werden musst. Betrachtet man alle Bereiche der deutschen Wirtschaft und die daraus resultierende Summe, so stellt man fest, dass nur einige Bereiche, wie zum Beispiel die High-Tech-Branche oder die Automobilindustrie sowie der deutsche Maschinenbau klassische Exportschlager sind. Das Know-How der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer ist weltweit unübertroffen, was die Zahl von 930.000 der hier Beschäftigten deutlich zu verstehen gibt. Hier zeichnet sich Deutschland durch innovative Entwicklungen und eine stetige Forschung in alle erdenklichen Richtungen aus. Geht es also um den Export von qualitativ hochwertigen Gütern, die besonderen Technologieanforderungen gerecht werden soll, darf sich Deutschland weiterhin als Exportweltmeister sehen. Kein anderes Land der Welt kommt hier auch nur in die Nähe des deutschen Erfindergeistes.

Photo von Alexander PetriSimilar Posts: