Unerlässlich für den Schutz der Gesundheit: Das Gefahrstoffmanagement

In vielen Unternehmen kommen Mitarbeiter ständig mit Gefahrstoffen in Kontakt. Sie werden entsorgt, produziert, transportiert und verarbeitet. Ein professionelles Gefahrenmanagement stellt sicher, dass dabei nichts schief geht.

Arbeits- und Gesundheitsschutz für alle Beteiligten

Beim Einsatz von Gefahrenstoffen im Betrieb ist ein umfassender Arbeits- und Gesundheitsschutz unerlässlich. Er ist für die Angestellten ebenso wichtig wie für Geschäftspartner und Kunden.

Darüberhinaus gewährleistet ein professionelles Gefahrstoffmanagement die Einhaltung aller gesetzlichen Regelungen und bewahrt das Unternehmen vor hohen finanziellen Schadenersatzforderungen, die im Fall eines Unfalls mit den gefährlichen Stoffen anhängig werden können.

Zu den Gefahrstoffen gehören nicht nur gesundheitsgefährdende Chemikalien, sondern auch Desinfektions- und Reinigungsmittel, Lacke und Säuren.

Maßnahmen zum sicheren Umgang mit gefährlichen Substanzen

Effektives Gefahrstoffmanagement wird in mehreren Schritten realisiert, die in der Gefahrstoffverordnung (TRGS 400) definiert sind.

Nach einer ersten Gefährdungsbeurteilung folgt eine Prüfung der Schutzmaßnahmen sowie eine konkret auf das Unternehmen zugeschnittene Analyse. Mit ihr wird festgestellt, welche Maßnahmen im konkreten Fall notwendig sind. Im Anschluss werden die nötigen Schritte zum Schutz vor den Gefahrstoffen dokumentiert und die Mitarbeiter in der Umsetzung der Maßnahmen unterwiesen.

Weiterhin gibt die TRGS 400 folgende Bestandteile des Gefahrstoffmanagements im Betrieb vor: die professionelle Entsorgung der anfallenden Gefahrstoffe, das Erstellen eines Gefahrstoffverzeichnisses, die Kennzeichnung der Stoffe, das Schreiben von Betriebsanweisungen sowie die Ernennung eines Gefahrstoffbeauftragten.

Die Umsetzung der einzelnen Schritte ist fester Bestandteil der Unternehmerpflichten und normalerweise dem Arbeitsschutz im Betrieb zugeordnet.

Neben der TRGS 400 gibt es noch weitere Vorschriften, die für das Gefahrstoffmanagement relevant sind. Zu ihnen gehören die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV), die EU-Chemikalienverordnung CLP (Classification, Labelling and Packaging), das GHS (Globally Harmonized System of Classification, Labelling and Packaging of Chemicals) sowie die Biostoffverordnung.

Schlussendlich müssen mit Gefahrstoffen arbeitende Betriebe noch die EU-Verordnung REACH berücksichtigen. Sie enthält ebenfalls wichtige Richtlinien zur professionellen Handhabung von chemischen Stoffen und Gefahrstoffen.

Erste IT-Hilfe für Arbeitsschützer

Für Arbeitsschutzexperten gibt es spezialisierte Softwareprogramme, die beim Gefahrstoffmanagement außerordentlich hilfreich sind. Viele Programme passen sich den individuellen Aufgabenstellungen an und enthalten alle relevanten Informationen über die betreffenden Gefahrenstoffe – inklusive Bezeichnung, chemische Infos, Gefahreneinstufung und mögliche Arbeitsbereiche.

Mit den Programmen lassen sich oft ganze Gefahrstoffverzeichnisse einsehen und bei Bedarf erweitern.

Zu den wichtigen Verzeichnissen gehören die Gefahrstoffdatenbank der Länder (GDL), das Gefahrstoff-Informationssystem der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (GESTIS), das Gefahrstoff-Informationssystem (GISBAU), die ISi-Datenbank sowie das Gefahrstoff-Informationssystem GisChem.

Die Datenbanken der Softwareprogramme sind in der Regel dezentral abrufbar und ausfallsicher gespeichert. Die Datensicherheit erfolgt oft durch eine Verschlüsselung mittels SSL-Zertifikat.

Bild: pixabay.com, , 4209556, succo

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