Traditionsunternehmen auf Expansionskurs

Eine Taste mit einem blauen EinkaufswagenSie waren kleine Einzelhändler und wurden echte Handelsriesen in Deutschland: die Kamps-Bäckereien, der Otto-Versand und die Aldi-Märkte. Alle drei Unternehmen setzten auf Expansion und wuchsen innerhalb weniger Jahre zu festen Größen ihrer jeweiligen Branche.







Das Ende des Wachstums

Die erste Bäckerei Kamps wurde in Düsseldorf 1982 eröffnet. Durch die Übernahme weiterer Geschäfte wurde das Unternehmen zur Kette ausgebaut, die Mitte 1998 mitten im Rausch des neuen Marktes sogar den Börsengang wagte. Neben den eigenen Filialen belieferte die Firma auch Burger King und Mc Donalds mit Hamburger Brötchen. Weiterhin wurden Anteile von Groß-Bäckereien wie Harry’s erworben. Auf dem Zenit prangte der Name Kamps über mehr als 1.000 Filialen in Deutschland. Nach mehreren Inhaberwechseln konzentriert sich das Unternehmen derzeit in seinem Kerngebiet Nordrhein-Westfalen um Konsolidierung. In anderen Regionen wurden dagegen weite Teile des Filialnetzes veräußert.

Das letzte traditionelle Versandhaus

Nach den Pleiten von Quelle und Neckermann ist der Otto-Versand das letzte überlebende klassische Versandhandelsunternehmen Deutschlands. Noch immer werden deutschlandweit zweimal im Jahr fünf Millionen Otto-Kataloge versendet. Hinzu kommt ein Internetangebot auf modernstem Stand – inzwischen beträgt der Anteil des Onlinehandels 80 Prozent des Gesamtumsatzes von etwas mehr als 2 Milliarden Euro im Jahr. Die Erfolgsgeschichte von Otto begann im Nachkriegsdeutschland 1949 in Hamburg wo sich noch heute der Hauptsitz des Unternehmens befindet. Insgesamt sind etwa 4.200 Mitarbeiter für Otto tätig. Nach der Insolvenz von Quelle gingen deren Markenrechte 2009 auf den Otto-Versand über. Gleiches geschah im Oktober 2012 im Fall Neckermann. Insofern sind die drei großen Namen des Versandhandels in Deutschland heute unter einem Dach vereint.

Die Discounter Pioniere in Deutschland

Hinter dem Namen Aldi stehen die Brüder Theo und Karl Albrecht, die aus einem kleinen Ladengeschäft in Essen ein weit über die Grenzen Europas hinaus operierendes Handelsimperium geschaffen haben. Ab 1961 in Aldi-Nord und Aldi-Süd getrennt, haben beide Unternehmen über die Jahrzehnte zuerst Deutschland und im nächsten Schritt Westeuropa unter sich aufgeteilt. Auch  in Polen, Slowenien und Ungarn gibt es inzwischen Aldi-Märkte – genauso wie in den USA und Australien. Ein Ende dieser Entwicklung ist noch lange nicht in Sicht.

Image: Joachim Wendler – FotoliaSimilar Posts: