Business-Kauderwelsch leicht gemacht: Der Bottom-Up-Ansatz

Von unten nach oben – so lautet die wörtliche Übersetzung des Begriffs „Bottom-Up“, der, genauso wie das gegenteilige Wirkungsprinzip „Top-down“, in den verschiedensten Bereichen der Wirtschaft, der Technik und des Investments Anwendung findet.

Gegensätzliche Wirkrichtungen

Geht der Top-Down-Ansatz vom Allgemeinen zum Besonderen oder Einzelnen, verfährt der Bottom-Up-Ansatz genau andersherum und setzt Einzelteile zu einem strukturierten Großen und Ganzen zusammen. Beispielsweise verkörpert der Top-Down-Ansatz in der Unternehmensführung einen managerbezogenen Führungsstil, der von Autorität und Macht getragen wird, dagegen spielen beim entgegengesetzten Bottom-Up-Stil die Motivation und die effiziente Einbindung der Fähigkeiten der Mitarbeiter die ausschlaggebende Rolle. Es geht also darum, dass eine Wirkung von unten nach oben erreicht und nicht von oben auf diktiert wird. Ein weiteres Beispiel ist die Software-Entwicklung, die zunächst mit der Lösung von Details beginnt und sich von dort aus zu den übergeordneten Aufgaben bewegt, um den Bottom-Up-Ansatz zu verfolgen. Selbstverständlich funktioniert die Entwicklung auch entgegengesetzt, indem von der abstrakten Aufgabenstellung ausgegangen und diese in konkrete Einzelprojekte aufgeteilt wird.

Bottom-Up im Investment

Dieser Ansatz spielt insbesondere im Fonds-Management oder in der Anlagestrategie eine große Rolle. So werden zunächst Einzelwerte, also einzelne Unternehmen, unabhängig von der Branche auf ihre Zahlen und das Potenzial im Hinblick auf die gestellten Anlageziele untersucht. Nach der Auswahl geeigneter Kandidaten werden die Untersuchungen ausgeweitet auf die Branchen und deren Chancen, dann erfolgt eine Betrachtung des Gesamtmarktes und volkswirtschaftlicher Daten. Die Auswahl erfolgt also aus dem Einzelnen heraus und wird in einen immer größer werdenden Radius ausgedehnt, um genügend Informationen für eine Anlageentscheidung gewinnen zu können.

Ein Ansatz, den viele Vermögensverwalter nutzen, um neue Anlagestrategien zu entwickeln, so zum Beispiel Paladin Asset Management aus Hannover, ein Unternehmen, das zum Portfolio von Carsten Maschmeyer gehört. Beim Top-Down-Ansatz erfolgt das Procedere genau umgekehrt, es werden also zunächst die volkswirtschaftlichen Bezüge erarbeitet, um dann die gewinnträchtigsten Branchen zu ermitteln und so die Auswahl von geeigneten Anlagezielen zu recherchieren. Dabei können natürlich schnell interessante Projekte übersehen werden.

Wirkungsrichtung von unten nach oben

Der Bottom-Up-Ansatz findet in den verschiedensten Bereichen der Wirtschaft, Politik und Technik Anwendung und beschreibt eine Wirkungsrichtung von Prozessen. Im Bereich Investment wird so ein Auswahlansatz für Aktienfonds oder Anlageentscheidungen bezeichnet, der zunächst von einzelnen Unternehmen ausgeht und erst nach und nach die branchen- und volkswirtschaftlichen Parameter in den Entscheidungsprozess mit einbezieht.

Bildquelle: Eisenhans – FotoliaSimilar Posts: