Experten: Immobilienblase in der Schweiz nicht in Sicht

In einigen Regionen der Schweiz steigen derzeit die Immobilienpreise. Experten aber warnen vor frühzeitigen Diagnosen, hinsichtlich einer Immobilienblase. Viele Stimmen werden laut, dass davon noch keine Rede sein kann. Zukunftsprognosen die auf einer Tagung im Bakbasel kund getan wurden, orakeln einen stark ansteigenden Wohnungsbedarf bis zum Jahr 2025.

Zürich als Vorreiter?

In der Schweizer Stadt Zürich ergaben die neuesten Zahlen einen Anstieg von 6 Prozent auf die Immobilienpreise im laufenden Jahr. Laut Patrick Schellenbauer vom Schweizer ­Think Tank Avenir Suisse spricht derzeit aber noch einiges gegen eine Immobilienblase. Zurzeit existiert eine Risikoprämie bei Bürogebäuden und Mehrfamilienhäuser. Des Weiteren ist kein schneller Besitzerwechsel zu erkennen und auch trotz der großen Nachfrage werde noch zu wenig gebaut. Herr Schellenbauer sieht unter Berücksichtigung des Bevölkerungswachstums, dem Trend zu großen Wohnungen und der Zuwanderung einen jährlichen Bedarf von 55.000 Wohnungen bis 2025. Jan Bärthel ist in der Beratungsfirma Wuest&Partner tätig und vertritt die Ansicht einer „Überhitzung“ in insgesamt 100 von 2500 Gemeinden. Betroffen seien die Tourismusgegenden und Gebiete rund um den Genfersee und dem Zürichsee. Aber auch Jan Bärthel sieht keine Immobilienblase und verdeutlicht, dass trotz Hypothekenhochstand keine Kredite leichtfertig von Banken vergeben werden.

Niedrige Zinsen verleiten

Die Tatsache das in Zürich die Immobilienpreise auf ein neues Allzeithoch gestiegen sind, lässt die Schreie nach einer Immobilienblase nicht gerade leiser werden. Zudem spielt der Fakt mit ein, dass die Zinsen so niedrig sind wie zuletzt vor 30 Jahren. So gibt es für variable Hypotheken einen Zinssatz von 2,5 Prozent und für eine auf 10 Jahre festgelegte Hypothek einen derzeitigen Prozentsatz von 2,875 Prozent (weiteres dazu auch auf mymoneypark zu finden). Da ist es kaum verwunderlich, dass diese Zinsen zum Kaufen verleiten. Besonders viele Mieter und Mieterinnen wollen sich so Wohneigentum sichern. Bei den Kaufinteressenten rückt allerdings die Tatsache in den Hintergrund das die Zinsen nicht so niedrig bleiben werden. Berücksichtigt man das Jahr 2000, wird bewusst, dass der Zinssatz dort 5 Prozent betrug. Auf die Banken ist in dieser Situation ebenfalls kein Verlass, da die Finanzbranche um jeden Kunden kämpft und den Kunden nicht die Realität vor Augen führt.

Richtig kalkulieren und einschätzen

Zusammenfassend ist zu sagen, dass für potenzielle Kaufinteressenten der Zeitpunkt allgemein günstig ist. Dabei sollte aber keineswegs außer Acht gelassen werden, dass die Zinssituation sich jederzeit ändern könnte und auch wird. Nur wer das in seine Kalkulation miteinbezieht, kann auch später seinen Kredit noch bedienen und es führt damit auch zu keinen Kreditausfällen. Die Lage in der Schweiz wird weiter beobachtet und analysiert um eventuell einer Immobilienblase wie in Kalifornien und Spanien zu entgehen.

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