Moldawiens Exportgüter

Die Volkswirtschaft des südosteuropäischen Landes Moldawien produzierte im Jahr 2010 Waren und Dienstleitungen im Wert von 5,357 Milliarden US-Dollar. Diesem Wert liegt ein Wechselkurs von 12,443 Moldawischen Leu zum US-Dollar zugrunde. Von der Wirtschaftsleistung des Landes entfielen 1,45 Milliarden US-Dollar auf die Exporte. Dies stellt einen Anstieg von 22% gegenüber dem Vorjahr dar. 2010 nahm Moldawien damit den 139. Platz unter den Exporteuren weltweit ein. Die Außenhandelsbilanz Moldawiens wies 2010 ein Defizit von 2,273 Milliarden US-Dollar auf. Das entspricht einem Anstieg von 14,2% gegenüber dem Jahr 2009.

Wichtigste Handelspartner und Exportgüter

Das wichtigste Einzelland für Exporte aus Moldawien war im Jahr 2010 Russland, mit einem Anteil von 23,77%. Es folgten Italien mit 14,11%, Rumänien mit 12,74%, Deutschland mit 6,92% und die Türkei mit 6,08%. Die EU insgesamt ist mit einem Anteil von etwa 50% seit 2008 der bedeutendste Absatzmarkt für Exporte aus Moldawien. Die wichtigsten Exportartikel Moldawiens sind Nahrungs- und Genussmittel, wie Wein und Tabak, Textilien und Maschinen.

Exportgut Wein

Der international bekannteste Exportartikel Moldawiens ist Wein. Der Weinanbau zählt traditionell zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen des Landes. 2010 stellte der Weinexport mit 15% einen bedeutenden Posten im moldawischen Staatshaushalt dar. Etwa 90% der jährlichen Produktion gehen in den Export. Russland ist mit Abstand der größte Abnehmer für moldawischen Wein. Weitere wichtige Abnehmer sind die Ukraine und Kasachstan. Anders als der übrige Export, wird der moldawische Wein somit nahezu ausschließlich in die Länder der ehemaligen Sowjetunion geliefert. Moldawien versucht seinen Weinexport stärker zu diversifizieren und somit die Abhängigkeit von Russland zu verringern. Einen wichtigen Teilerfolg konnte Moldawien im letzten Jahr erzielen, als die Kommission der Europäischen Union die Importquoten für moldawischen Wein, für die nächsten Jahre in mehreren Zwischenschritten erhöhte. 2011 sollen zunächst 150000 Hektoliter moldawischen Weins in die EU eingeführt werden, was einem Anstieg von 80 Prozent gegenüber dem Jahr 2010 entspricht. Bis zum Jahr 2015 soll die Menge dann auf bis zu 240000 Hektoliter gesteigert werden. Hintergrund für den Wunsch nach stärkerer Unabhängigkeit von Russland beim Export von Wein ist der so genannte Weinkrieg zwischen beiden Ländern im Jahr 2006. Russland hatte in diesem Jahr – nach Angaben wegen zu hoher Schadstoffbelastung im Wein – ein Importverbot ausgesprochen, was zu massiven Einbrüchen der Exporte und in der Folge zu schweren wirtschaftlichen Belastungen in Moldawien führte.

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